Der Frust des Schmetterlingjägers

Für Makro Aufnahmen von Lebendigem in freier Natur braucht es Geduld. Das ist mal klar. Aber auch eine gute Portion Glück.
Der Distelfalter ist eine weit verbreitete Wanderfalterart. Er legt große Strecken zurück. Die hier beobachteten überwintern in Südeuropa. Bei warmen Temperaturen können im Sommerhalbjahr zwei Generationen beobachtet werden.
Leichter wird es mit ein wenig Vorbereitung. Da gibt es echte Insekten Hotspots, Szenekneipen, Gourmettempel. Hat man Glück, findet man so einen. Dann entfällt das in langen Sprüngen hinter dem Einzelexemplar über die Wiese hechten weg.
Oftmals bleiben Schmetterling auch gern unter sich. Mehr als ein oder zwei Arten finden sich an einem solchen Hotspot meist nicht.
Tagpfauenauge
Und wie es wohl so sein soll, befindet sich das Objekt der Begierde auch meist nicht auf Augenhöhe. Hosen mit Knieschützern und eine gewisse Gelenkigkeit sind ebenfalls Voraussetzung.
Auch Luftanhalten bei der Annäherung ist hilfreich. Und jetzt in der akrobatischen Haltung mit angehaltener Luft bitte nicht zittern.
Zur Familie der Weißlinge gehören u.a. der Kohlweißling, der Grünaderweißling, der Rapsweißling und der Zitronenfalter.

Fehlt nur noch das Schärfe einstellen auf dem richtigen Punkt: mehr Kopf oder mehr Flügel – und schon flattert er davon!!!
Jetzt das Ganze von vorne! Frust!
Auch die Dickkopffalter sind eine große Familie. Ich würde mal vermuten, dass das hier der Rostfarbige ist. Sollten sich unter den Lesern Schmetterlingskenner befinden: gerne Korrekturen bei den Bestimmungen. Ich bin nicht der Experte.
Der Schwalbenschwanz ist hier sehr selten geworden. Er zählt in vielen Regionen zu den gefährdeten Arten. Es ist sehr groß und auffällig. Ich habe in all den Jahren nur ein einziges mal einen ganzen Schwarm auf diesen Pflanzen gesehen, die ich damals nicht bestimmt habe. Ich bin 3 Tage lang hintereinander mit dem Rad dorthin gefahren und habe sie beobachtet. Am 4. Tag hatte der Bauer den Blühstreifen abgemäht.
Und jetzt muss natürlich auch noch das Licht stimmen. Ausreichend Licht ist schon mal gut, aber ein paar interessante Schatten, etwas Tiefe und ein Hintergrund, der ein Bokeh verspricht – hmm, das wäre schon nicht schlecht.

Man kann wundervolle, perfekte Aufnahmen von Schmetterlingen machen – ein Blick ins Internet frustriert schon ausreichend.
Ich habe es mir zum Ziel gesetzt möglichst viele der hier „ums Haus herum“ vorkommenden Arten einmal zu erwischen. Und freue mich über jeden scharfen Schuss – der große fotografische Wurf muss es hier nicht sein.




Hier flattern seit ungefähr 10 Tagen die ersten Falter. Erwischt habe ich in diesem Jahre bisher nur Weißlinge.

50 % aller ursprünglich hier gesichteten Arten gelten nun als gefährdet. Vielleicht hilft die Blühwiesen und Blühstreifen Aktion der Gemeinden und Landwirte – eigentlich zur Bienenhilfe gedacht – auch den Schmetterlingen.
Zu gerne möchte ich noch einen Bläuling und ein Taubenschwänzchen einfangen.
Liebe Ola, danke für deinen schönen Beitrag über einer der wohl faszinierendsten Insektenarten. Derzeit sind viele Schmetterlinge wieder unterwegs. Liebe Grüße Maria
Gefällt mirGefällt mir
Das sind richtig schöne Fotos 🙂 Und der Rostfarbige ist m.E. tatsächlich ein Dickkopffalter.
Bei uns derzeit leider immer noch selten Schmetterlinge unterwegs, selbst auf dem Lavendel, wo sonst Hochbetrieb ist, herrscht leider Ruhe.
Gefällt mirGefällt mir
Ist mir auch aufgefallen. Weißlinge aller Art – aber das war es.
Gefällt mirGefällt mir
Fantastische Aufnahmen.
Gefällt mirGefällt mir
Dein Bild wo die Schwebefliege in den Schmetterling eintaucht finde ich sehr gelungen! Und ja, Schmetterlinge fotografieren kann mal frustrierend sein und deshalb gehe ich lieber früh morgens. Aber jeder hat so seine Art und Weise die schöne Tierchen zu fotografieren.
Gefällt mirGefällt mir
schön…
Gefällt mirGefällt 1 Person
Wunderschöne Fotos, vom Schwalbenschwanz träume ich immer noch – es stimmt bei den Schmetterlingen ist Geduld gefragt.
Viele Grüße Brigitte
Gefällt mirGefällt 1 Person